Derzeit werden die inneren Blutungen aus den Varizen in den Verdauungstrakt durch medikamentöse und endoskopische Maßnahmen gestillt. Hochrisikopatient:innen sollen zusätzlich einen Leber-Stent erhalten, um den Pfortaderhochdruck zu entlasten und dem erneuten Auftreten von Varizenblutungen vorzubeugen bzw. die Sterblichkeit zu reduzieren.
In ihrer Studie hat das Team um Lorenz Balcar und Mattias Mandorfer, der Klinischen Abteilung für Gastroenterologie und Hepatologie der MedUni Wien gezeigt, dass auch eine Untergruppe vermeintlicher Niedrigrisikopatient:innen ein beträchtliches Sterberisiko aufweist und von der Implantation eines Leber-Stents profitieren könnte.
Das neue System zur Risikobewertung bei Niedrigrisikopatien:innen wurde anhand von Daten entwickelt. So kam man zu dem Ergebnis, dass die neu identifierzierte Gruppe nach konventieller Therapie einer Varizenblutung innerhalb eines Jahres eine deutlich höhere Sterblichkeit aufweist. Jetzt soll in einer randomisierten geklärt werden, ob die Implantation eines Leber-Stents auch bei diesen Patient:innen angezeigt ist, so die Erstautoren Blacar und Mandorfer.
Die Forschungsarbeit wurde aktuell im Journal of Hepatology publiziert: