Hausärzt:in 03/2025
Ärzt:in Assistenz 03/2024
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Heuschnupfen erkennen, behandeln und Beschwerden vorbeugen

Frau mit langen Haaren putzt sich die Nase, weil sie allergisch auf Pollen reagiert.
Pollen können Menschen mit Allergie das Leben schwer machen. Aber es gibt Behandlungsmöglichkeiten.
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Die Pollen fliegen wieder – sehr zum Leidwesen von Menschen mit Allergie. Bereits Mitte Jänner wurden in Ostösterreich erste Konzentrationen von Hasel- und Erlenpollen gemessen. Etwa 37 % der Österreicher:innen werden laut einer Umfrage durch statista.com von einer Allergie geplagt. Mit 43 % reagieren die meisten Betroffenen überempfindlich auf Pflanzenpollen.
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Bei einer Allergie reagiert das menschliche Immunsystem auf bestimmte, an sich harmlose Fremdeiweiße (Allergene). Beim ersten Kontakt mit dem Allergen – etwa Hausstaubmilben, Tierhaare, bestimmte Lebensmittel oder eben Pollen – bildet der Körper den Abwehrstoff IgE (Immunglobulin E), weil er diese Substanzen als schädlich ansieht. Damit versucht er, diese vermeintlichen Schadstoffe zu bekämpfen. Der Prozess wird als Sensibilisierung bezeichnet. Kommt der Körper erneut mit dem Allergen in Kontakt, reagiert er mit der Freisetzung chemischer Stoffe, etwa des Gewebshormons Histamin. Dieses wiederum löst die typischen Allergiebeschwerden aus.

Obwohl Allergien weit verbreitet sind und die Lebensqualität der Betroffenen stark einschränken können, werden sie nach wie vor häufig unterschätzt. Dabei gehen Allergien häufig mit Schlafstörungen, Energielosigkeit, Niedergeschlagenheit, Konzentrationsproblemen sowie mit Fehlzeiten in Arbeit oder  Schule einher.1 Trotz dieser Belastung suchen viele Betroffene erst sehr spät eine allergologisch versierte Ärzt:in auf. "Das liegt zum einen daran, dass Allergien oftmals bagatellisiert werden. Zum anderen werden Symptome häufig falsch gedeutet und beispielsweise mit einer Verkühlung verwechselt. Viele Patient:innen wissen auch schlicht nicht, wer die für sie richtige Ansprechpartner:in ist – speziell in ländlichen Gebieten, wo es keine spezialisierten Einrichtungen gibt", so der Experte. Um dieser Versorgungslücke entgegenzuwirken, wird in Österreich an fünf Krankenhäusern seit 2021 die ärztliche Weiterbildung "Spezialisierung in Allergologie" angeboten. Allergieambulatorien oder eine Allergieambulanz im Krankenhaus sind weitere Anlaufstellen für Diagnose und Therapie.

Worin genau die Ursachen für die Entstehung respektive die stetige Zunahme allergischer Erkrankungen liegen, gilt nach wie vor als nicht vollständig geklärt. Mehrere Faktoren dürften dabei zusammenspielen. Neben der individuellen, genetischen Veranlagung, eine Allergie zu entwickeln, dem modernen Lebensstil mit veränderten Hygienemaßnahmen und Ernährungsweisen werden zudem Luftverschmutzung und Klimawandel mit dem vermehrten Auftreten von Allergien in Zusammenhang gebracht.