Die Allergene der Hausstaubmilbe befinden sich in deren Kot und werden von Menschen mit der Raumluft eingeatmet. Dabei werden aber auch andere Substanzen, so etwa symbiotische Bakterien und deren Produkte, übertragen, die als Adjuvantien agieren können. Ein Team an der Medizinischen Universität Seoul untersuchte deshalb das Mikrobiom des Spinnentiers und dessen Einfluss auf die allergische Reaktion. Die Ergebnisse wurden im Fachjournal Frontiers in Allergy veröffentlicht.1
Gegenstand der Untersuchung waren die beiden häufigsten Vertreter der Milbe Dermatophagoides farinae und D. pteronyssinus. Dabei taten sich bedeutende Unterschiede auf: Während in ersterem vor allem Enterococcus faecalis und Bartonella spp.-Zellen gefunden wurden, ließen sich in letzterem generell kaum Bakterien nachweisen. Das liegt vermutlich daran, dass D. pteronyssinus wesentlich mehr Pilze beheimatet, vorherrschend darunter Aspergillus penicillioides, der bekanntlich antibakterielle Eigenschaften hat. Das Mikrobiom der Hausstaubmilbe dürfte die allergische Pathogenese nicht unwesentlich beeinflussen. Denn die Lipo-polysaccharide (LPS) in der Zellwand gram-negativer Bakterien sind ein bekannter Auslöser von Entzündungsreaktionen. Tatsächlich wurde nachgewiesen, dass mit Bakterien kolonisierte Hausstaubmilben in Atemwegsepithelzellen eine stärkere Sekretion der proinflammatorischen Cytokine IL-6 und IL-8 verursachen als solche ohne Bakterien, obwohl sich die Allergenkonzentration nicht signifikant unterschied. LPS ist außerdem mit der Entwicklung und dem Schweregrad von allergischem Asthma assoziiert, und bakterielle Antigene generell mit der Entwicklung diverser allergischer Krankheiten.