40 % aller Demenzerkrankungen könnten durch einen gesünderen Lebensstil verhindert werden.1 Die auf die kardiovaskuläre Gesundheit Einfluss nehmenden Elemente, die in der sogenannten FINGER-Studie1 untersucht wurden, gehören zu den Bereichen Bewegung, Ernährung, geistige Stimulation und Kontrolle von bekannten medizinischen Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Diabetes und Übergewicht. Die Entwicklung spezifischer Maßnahmen, die einen gesünderen Lebensstil nachhaltig unterstützen, wird von der WHO gefordert.2
Einen wichtigen Beitrag dafür leistet auch die Erforschung der Risikofaktoren für Demenz.3,4 Präventionsmaßnahmen sind kosteneffizient.5 Aus diesem Grund sollten Aktivitäten mit breiter Wirksamkeit rasch umgesetzt werden. Alzheimer’s Disease International hat 2019 eine weltweite Umfrage mit 70.000 Teilnehmer:innen durchgeführt – mit folgendem Ergebnis: 95 % der Befragten (jeden Alters) fürchten sich davor, später in ihrem Leben eine Demenz zu entwickeln.6 Diese hohe Zahl legt einen dringenden Handlungsbedarf seitens der Gesundheitspolitik nahe – sie sollte erweiterte Strategien entwickeln und Angebote finanzieren, die der Förderung der Hirngesundheit und der Aufklärung über die Präventionsmöglichkeiten dienen.
Wissen zum Thema gesunder Lebensstil ist in der breiten Bevölkerung zwar zum Teil vorhanden, die Gesundheitskompetenz liegt in Österreich jedoch unter dem europäischen Durchschnitt.7,8 Die große Frage lautet: Durch welche Maßnahmen lässt sich die Motivation wecken, nachhaltig einen gesünderen Lebensstil zu verfolgen?
Die Lebensstilforschung gibt uns heute wichtige Hinweise für die Förderung, Optimierung und Erhaltung der Hirngesundheit über die gesamte Lebensspanne.3 Neben bedeutsamen Lebensstilaktivitäten, etwa ausgewogener Ernährung sowie ausreichender Bewegung, und der regelmäßigen Kontrolle wesentlicher medizinischer Parameter ist die geistige Stimulation – Neues lernen, sich in Gesellschaft aufhalten, wertgeschätzt werden etc. – von größter Wichtigkeit, um die geistige Leistungsfähigkeit zu erhalten und die Pflegebedürftigkeit zu reduzieren.
Unter anderem kann Kunst hier eine mögliche Lösung darstellen, da sie im öffentlichen Raum angeboten wird. Allerdings sollten der Zugang und die Bedingungen reflektiert sowie der Effekt, der durch Interventionen erzielt wird, untersucht werden. In diesem Beitrag präsentieren wir die Idee zum Projekt "Gesundes Museum", das im Dezember 2023 von der Universität für Weiterbildung Krems initiiert wurde. Es wird vom Fonds Gesundes Österreich und von der Wiener Gesundheitsförderung finanziert und nun mit zahlreichen Kooperationspartnern umgesetzt.