Die Studie basierte auf Umfragedaten von 3.670 Jugendlichen aus dem Vereinigten Königreich und den Niederlanden. Eingeteilt wurden sie in zwei separate Längsschnittstudien: Generation R, die zwischen 2002 und 2006 in Rotterdam, Niederlande, geborene Kinder untersucht, und Gemini, die 2007 in England und Wales geborene Zwillinge untersucht.
Die Ergebnisse zeigten, dass eine hohe Reaktionsfähigkeit auf Nahrungsmittel in der frühen Kindheit, definiert als der Drang zu essen, wenn schmackhaftes Essen gesehen, gerochen oder probiert wird, mit einem erhöhten Risiko für Essstörungssymptome im Jugendalter verbunden war. Diese Symptome umfassten Essattacken, unkontrolliertes Essen, emotionales Essen, zurückhaltendes Essen und kompensatorisches Verhalten.
Die Autor:innen wiesen jedoch darauf hin, dass ihre Studie keinen direkten Kausalzusammenhang beweisen kann, jedoch darauf hindeutet, dass eine hohe Reaktionsfähigkeit auf Nahrungsmittelsignale ein möglicher prädisponierender Risikofaktor für das Auftreten von Essstörungssymptomen im Jugendalter sein könnte.
Weiters sei eine hohe Reaktionsfähigkeit auf Nahrungsmittel auch ein normales und weit verbreitetes Verhalten und sollte nur als ein potenzieller Risikofaktor unter vielen betrachtet werden und nicht als etwas, das Eltern beunruhigt. Deshalb wird betont, dass eine gesunde Ernährungsumgebung und Ernährungsstrategien der Eltern dazu beitragen können, das Risiko von Essstörungen zu verringern. Dies schließt die Bereitstellung gesunder Lebensmittel in der Umgebung sowie festgelegte Mahl- und Snackzeiten ohne jedoch die Kinder unter Druck zu setzen.
Die Studie wurde im Journal The Lancet Child & Adolescent Health veröffentlicht.