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Helfen Apps bei generalisierter Angststörung?

Männchen, das bunte Knöpfe drückt auf denen "App" steht
Digitale Anwendungen können eine zusätzliche Möglichkeit der Unterstützung sein.
© 3D-Man.eu / shutterstock.com
Generalisierte Angststörungen werden in der Regel psychotherapeutisch behandelt. Allerdings könnte ein multimodaler Ansatz unter Einbeziehung digitaler Gesundheitsanwendungen ebenfalls Linderung verschaffen.

Im Auftrag des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen hat ein interdisziplinäres Team unter der Federführung der Gesundheit Österreich GmbH erhoben, welchen Nutzen digitale Anwendungen zur Behandlung einer generalisierten Angststörung bei Jugendlichen und Erwachsenen haben.1 Hierfür werteten die Wissenschafter:innen die Ergebnisse von 20 Studien aus, die die Anwendung von Apps untersucht hatten.

Ihr Fazit: Anders als bei keiner Behandlung können Personen mit generalisierter Angststörung von digitalen Anwendungen, die auf kognitiver Verhaltenstherapie beruhen, zumindest kurzfristig profitieren – es fanden sich Hinweise auf positive Effekte in puncto Krankheitssymptomatik, Lebensqualität und Alltagsfunktionen. Allerdings lässt die bisherige Studienlage keine Aussage über langfristige oder unerwünschte Effekte zu. Ebenso fehlen bislang Vergleiche zwischen Apps und einer Psychotherapie im persönlichen Setting.

Zusätzliche Unterstützung

Ausgangspunkt dieses ThemenCheck-Berichts war übrigens die Anfrage eines Bürgers. Er wies darauf hin, dass gesetzlich Krankenversicherte einen Anspruch auf die Versorgung mit digitalen Gesundheitsanwendungen haben, und wollte wissen, ob nachgewiesen ist, dass Betroffene von der Anwendung von Apps zur Behandlung von Angststörungen grundsätzlich profitieren können.

Für die Behandlung der generalisierten Angststörung werden in der Regel psychologische und psychotherapeutische Methoden empfohlen, vor allem die kognitive Verhaltenstherapie. Auch Entspannungsverfahren, Medikamente oder Selbsthilfegruppen können den Betroffenen helfen. Digitale Anwendungen bieten eine weitere Möglichkeit der Unterstützung. Häufig sind sie an die Prinzipien der kognitiven Verhaltenstherapie angelehnt und stellen z. B. Texte und Videos bereit, mit denen Betroffene selbst arbeiten und üben können. Andere mögliche Optionen sind ein Angsttagebuch, automatische Erinnerungsfunktionen oder Kontakte zu Therapeut:innen.