Die psychosozialen Aspekte bei der Entstehung und im Verlauf von Herz-Kreislauf-Erkrankungen hängen von der individuellen genetischen Ausstattung, aber auch von den Wechselwirkungen zwischen der Ernährung und den Beziehungserfahrungen in der Kindheit und Jugend ab. So sind all diese Aspekte in ein bestimmtes sozioökonomisches und kulturelles Milieu eingebettet.
Soziale Sicherheit und Bildung spielen dabei eine protektive Rolle, wie sich in der internationalen PURE-Studie zeigte. Außerdem wirken sich unterschiedliche Umweltstressoren wie Lärm am Arbeitsplatz bzw. Wohnort, Schichtarbeit und der Umgang mit sozialen Medien auf das Herz und seine Funktionen aus.
Mangelnde Erholungszeiten, ständige Verfügbarkeit, Doppel- und Dreifachbelastungen durch das Vereinbaren von Arbeit, Familie und aktiver Freizeitgestaltung, geringe Ressourcen für die Selbstfürsorge und viele andere Gründe begrenzen unser Aushaltevermögen sowie den Umgang mit Belastungen. Zu viel Stress erschwert es, einen gesunden Lebensstil aufrechtzuerhalten – dementsprechend erhöhen Rauchen, Schlaflosigkeit, wenig Bewegung, eine fett- und zuckerreiche Ernährung sowie eine mangelnde Adhärenz bei der Medikamenteneinnahme das kardiovaskuläre Risiko.