Erleben und Verhalten sind hierbei grundlegend für menschliches Agieren bzw. menschliche Interaktionen. Sie stellen das Ergebnis eines komplexen Zusammenwirkens sozialer Dimensionen dar, wobei diese sozialen Determinanten der Gesundheit je nach Bildung, Arbeit, Wohnumfeld, Umwelt, kulturellem Background und weiteren Lebensbedingungen unterschiedlich ausgeprägt sind. Jene Faktoren gestalten sich für Männer anders als für Frauen, insbesondere was die Belastungen für die psychische Gesundheit betrifft.
Ein Vergleich der häufigsten psychischen Probleme ergibt ein deutliches Gefälle zwischen den Geschlechtern:
Psychisches Problem | Männer | Frauen |
---|---|---|
Angststörungen | 5 % | 9,3 % |
Depressionen | 3,9 % | 7,5 % |
Demenzerkrankungen | 6,3 % | 10,4 % |
Somatoforme Störungen | 4,9 % | 10 % |
Die Verschreibung von Psychopharmaka weist eindeutig einen genderspezifischen Trend auf: Frauen nehmen rund 40 % mehr Antidepressiva ein als Männer. Die regelmäßig durchgeführte WHOHBSC(Health Behaviour in School-aged Children)-Studie verdeutlicht Unterschiede bereits bei 13- bis 16-jährigen Jugendlichen in Österreich, wonach Mädchen
- zweimal häufiger Angststörungen haben,
- viermal häufiger Traumata erleben und Stresserfahrungen machen,
- sechsmal häufiger unter Essstörungen leiden und
- häufiger selbstverletzendes Verhalten zeigen als Burschen.