In Deutschland, Österreich und der Schweiz ist das Lungenkarzinom nach dem Prostatakarzinom der zweithäufigste Tumor beim Mann. In Österreich ist Lungenkrebs auch bereits der zweithäufigste bei der Frau, in Deutschland und der Schweiz hingegen weiterhin der dritthäufigste nach Brust- und Darmkrebs. Insgesamt macht das Lungenkarzinom in allen drei Ländern jeweils 11 % bis 12 % aller Krebsdiagnosen aus.
Im Rahmen des Leitlinienprogramms Onkologie ist nun eine neue Living Guideline der S3-Leitlinie "Prävention, Diagnostik, Therapie und Nachsorge des Lungenkarzinoms" veröffentlicht worden. Federführend übernommen wurde die Arbeit von der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) und der Deutschen Krebsgesellschaft. Aus Österreich an der Aktualisierung beteiligt war Dr. med. Maximilian Hochmair von der Österreichischen Gesellschaft für Pneumologie (ÖGP).
Insgesamt sind 15 neue Empfehlungen im Rahmen der Living Guideline zur bestehenden S3-Leitlinie hinzugekommen. 17 weitere Empfehlungen wurden überarbeitet. Laut den Autor:innen hat sich besonders bei den früheren Lungenkarzinom-Stadien die Situation in den vergangenen Jahren sehr verändert. Es wurden zum Beispiel neue Empfehlungen zur neoadjuvanten Immunchemotherapie, die vor einer Operation eingesetzt wird, in den Krankheitsstadien I, II und III angeführt. Im Kapitel "Molekularpathologie" haben die Autor:innen die immunhistologischen Untersuchungen bei Patient:innen in frühen Krankheitsstadien entsprechend ergänzt.
Neue Therapiemöglichkeiten gibt es auch bei der Behandlung von Patient:innen mit Metastasen im Stadium IV – in Form neuzugelassener Substanzen und neuer Kombinationsmöglichkeiten von Substanzen. Weiters werden auch Veränderungen im Bereich "Nachsorge" in der Leitlinie angegeben.
Details zur S3-Leitlinie Prävention, Diagnostik, Therapie und Nachsorge des Lungenkarzinoms