Hausärzt:in 07-08/2024

Wiener Gesundheitsverbund und Vinzenz Gruppe: Digitaler Bildaustausch

Kürzlich haben der Wiener Gesundheitsverbund (WIGEV) und die Vinzenz Gruppe Wien, einen Vertrag unterzeichnet, der einen schnellen und sicheren digitalen Austausch von Patient:innenbilddaten trägerübergreifend ermöglicht. MRT-, CT-, Röntgen und Ultraschallbilder können nun zwischen insgesamt 16 Krankenanstalten in Wien übermittelt werden.

"Das ist ein Meilenstein in der Patienten:innen Sicherheit und –versorgung", so der Radiologe Wolfgang Schima von der Vinzenz Gruppe Wien. Bei einem Patient:innen-Transfer zwischen den Kliniken müssen Bilder damit nicht ein weiteres Mal angefertigt werden. "Dies erspart den Patient:innen Zeit sowie Strahlenbelastung – und den Mitarbeitenden natürlich einen Verwaltungs- und Arbeitsaufwand", betont er. Zudem entstehen weniger Gesamtkosten im Gesundheitssystem. Schima, war an der Verwirklichung des Projekts zentral beteiligt. Er nennt ein typisches Beispiel, bei dem der Bilddatentausch erhebliche Vorteile bringt: Der Transfer von Patient:innen mit Hauptschlagaderruptur in die Klinik Floridsdorf oder ins Allgemeine Krankenhaus der Stadt Wien zur akuten Behandlung dieser Patient:innen. Gerade in diesem Fall würde die rasche Übermittlung der Bilder an die Chirurg:innen zur Operationsplanung eine wesentliche Rolle spielen.

Eine unmittelbare Übertragung der Bilddaten an ein Thrombektomie-Zentrum sei auch bei Patient:innen mit akutem Schlaganfall essentiell. "Die Indikation zur Thrombektomie – die mechanische Entfernung des Blutgerinnsels aus dem Gehirn – ist zeitkritisch für die Prognose der Patient:innen und kann nur in Zusammenschau von Klinik und Bilddaten korrekt gestellt werden", erklärt der interventionelle Radiologe Prim. Priv.-Doz. Dr. Rüdiger Schernthaner, MBA aus der Klinik Landstraße. Umgekehrt können Bilder aus dem Wiener Gesundheitsverbund für Akutpatient:innen in der Vinzenz Gruppe wichtig sein, zum Beispiel bei Schlaganfallpatient:innen, die nach erfolgter Thrombektomie im Göttlicher Heiland Krankenhaus weiterbehandelt werden.

Damit würden sich also viele medizinische, organisatorische und zeitliche Vorteile ergeben. "Das ist ein schönes Beispiel dafür, dass durch eine gute Zusammenarbeit der einzelnen Krankenhausträger unser Gesundheitssystem für die Patient:innen verbessert werden kann. Es freut mich sehr, dass der Wiener Gesundheitsverbund und wir das geschafft haben", unterstreicht Mag. David Pötz, MSc., LL.M., Geschäftsführer der Region Wien der Vinzenz Gruppe.