Es gibt sehr wohl Studien mit Insulinpräparaten, die nur bei einer Hyperglykämie aktiviert werden, allerdings beschränken sich diese meist auf Polymersysteme, die Insulin aus einem subkutanen Depot abgeben, wenn sie Glucose-Schwankungen detektieren. Dabei kommt es zum einen zu einer Zeitverzögerung bei der Freisetzung aus dem Depot und dem Eintreten in die Blutzirkulation, zum anderen handelt es sich dabei um einen irreversiblen Vorgang, was zu einer Hypoglykämie führen kann.
NNC2215 ist ein Insulin, welches mit einem Glucose-sensitiven Schalter – in Form von Makrozyklischen Verbindungen –ausgestattet ist, das eine Aktivität nur bei ausreichend Blutzucker erlaubt und in einen inaktiven Zustand übergeht, wenn die Glucose im Blut sinkt. Das führte außerdem zu einer 3,2- bis 12,5-fachen Steigerung der Bindungsaffinität zum Insulinrezeptor, was zu einer verbesserten Effizienz in vivo führte. Somit könnte das applizieren eines schnellwirksamen Insulins (Stichwort postprandiale Hyperglykämie) zumindest teilweise eingespart werden. Insgesamt könnte es zu einer Verbesserung der Situation von Kurz- und Langzeitkomplikationen einer Diabeteserkrankung beitragen.