Multiple Sklerose (MS) ist eine chronisch-entzündliche Autoimmunerkrankung, die zu Läsionen im ZNS und dadurch zu schweren körperlichen und neurologischen Symptomen führt. Sie bestehen aus Entzündungszellen wie T-Lymphozyten und Makrophagen, was einen Niedergang der Oligodendrozyten nach sich zieht, die mit ihren Ausläufern die Axone umgeben. So kommt es zu einer Demyelinisierung, was die Kommunikation der Nervenzellen beeinträchtigt und daraus resultieren schwerwiegende autonome sowie motorische Defekte . Therapiert wird ein akuter Schub mit hochdosiertem Methylprednisolon i. v., für eine Dauertherapie kommen Immuntherapeutika zum Einsatz.
Die erst kürzlich im Journal „Neurology“ veröffentlichte, multizentrische Studie fand heraus, dass bei zwei oder mehr im MRT dargestellten Läsionen die Therapie intensiviert werden sollte. Die Studienteilnehmer:innen waren auf eine gering- bis moderat-effektive Therapie eingestellt und stabil. Obwohl Patient:innen noch keine Symtpome zeigen, können in der MRT-Untersuchung schon pathologische Veränderungen auffallen. Deswegen "(...) ermöglicht eine bildgebende Kontrolle (...) ein frühes Eingreifen in den individuellen Krankheitsverlauf.", so Studienleiter Dr. Harald Hegen. Die Ergebnisse werden in künftigen Leitlinien berücksichtigt und so können vielleicht einige Rezidive verhindert werden.