Die Studie analysierte 40 Studien zu Krebsrisikofaktoren und Barrieren für die Krebsvorsorge bei Obdachlosen. Neben fehlender Infrastruktur und Bildung spielen auch negative Erfahrungen mit dem Gesundheitssystem eine Rolle. Sexuelle Traumata oder eine wertende, negative Behandlung wie etwa beim Pap-Test zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs beeinflussen die Bereitschaft zur Inanspruchnahme von Screening-Angeboten.
In den USA haben weniger als 50 Prozent dieser Gruppe Zugang zu Vorsorgeuntersuchungen, was die erhöhte Krebssterblichkeit unterstreicht. Zusätzlich schlagen Missbrauch von Substanzen, allen voran Tabak und Alkohol, risikoreiches Sexualverhalten und erhöhte Exposition von Umweltrisikofaktoren wie Sonneneinstrahlung oder Schadstoffe in dieser Gruppe verstärkt zu Buche.
Die Ergebnisse betonen laut Forscher:innen die Notwendigkeit zielgerichteter Präventionsmaßnahmen, die die Lebensumstände und -erfahrungen obdachloser Menschen berücksichtigen.
Die Studie wurde im Rahmen des EU-Projekts "CANCERLESS" durchgeführt und im Journal "The Lancet Public Health" veröffentlicht.
Cancer risk factors and access to cancer prevention services for people experiencing homelessness