Die Prämenstruelle Dysphorische Störung (PMDS) ist gekennzeichnet durch gravierende psychische Veränderungen, die in der zweiten Zyklushälfte nach dem Eisprung beginnen – meist in der prämenstruellen Woche – und nach Einsetzen der Menstruation innerhalb weniger Tage wieder remittieren. Affektive Kernsymptome sind starke Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit bis hin zu aggressiven Ausbrüchen, ausgeprägte Angst und Anspannung oder depressive Niedergeschlagenheit. Hinzu kommen Beschwerden wie Energieverlust, Konzentrationsprobleme, Appetitveränderungen (meist Heißhungerattacken), subjektive Überforderung und körperliche Symptome wie Wassereinlagerungen oder Brustspannung. Charakteristisch für die PMDS ist also die enge Gebundenheit der Symptomatik an den Menstruationszyklus.
Prämenstruelle Dysphorische Störung: Schluss mit Fehlbehandlungen
In der ICD-10 kann die PMDS nur unter der Kategorie "Prämenstruelles Syndrom" kodiert werden, d. h., es existierten keine klaren Kriterien für die Störung, was konkrete Behandlungsempfehlungen empfindlich behindert hat. Erst mit der ICD-11 ist sie in Anlehnung an das DSM-5 als eigenständige Störung kodierbar.
Inhaltsverzeichnis
Autor:in
Prof.in Dr.in Christine Kühner (Dipl.-Psychologin, Leiterin der AG Verlaufs- und Interventionsforschung am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit, Mannheim)
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