Hausärzt:in 11/2024
Ärzt:in Assistenz 02/2024

Leitliniengerechte Migräneprophylaxe

Frau schmerzverzerrtem Gesicht und flammenden Haaren
Die Anfälle können gut abgeschwächt und reduziert werden.
© loran4a / stock.adobe.com

Der Leidensdruck der Betroffenen ist hoch, das zeigen mittlerweile zahlreiche Untersuchungen. "2019 lag Migräne bei Frauen und Männern an zweiter Stelle der am meisten beeinträchtigenden Erkrankungen – vor zum Beispiel altersbedingtem Hörverlust", bezieht sich Dr.in Sonja-Maria Tesar, Präsidentin der Österreichischen Kopfschmerzgesellschaft (ÖKSG), auf eine Studie der WHO.1

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Medizinische Expertise
Sonja-Maria Tesar

Dr. Sonja-Maria Tesar (Medizinische Direktorin LKH Wolfsberg, Leitung Kopfschmerzambulanz Klinikum Klagenfurt, Präsidentin ÖKSG, LKH Wolfsberg)

Bei Frauen im Alter von 15 bis 49 Jahren führte Migräne sogar die Liste an. Betroffene leiden nicht nur an den bis zu einer Woche dauernden Anfällen, sondern auch in der attackenfreien Zeit (Interictal Burden) – beispielsweise unter der Angst vor der nächsten Beeinträchtigung. Darüber hinaus können – insbesondere bei der chronischen Migräne – Begleiterkrankungen aus dem psychiatrischen Formenkreis auftreten, etwa Depressionen oder Angststörungen.2 Umso wichtiger sei es, dieser Erkrankung bereits prophylaktisch entgegenzuwirken, betont Dr.in Tesar. "Wir Ärztinnen und Ärzte müssen ganz genau hinschauen, denn heutzutage gibt es – auch wenn Migräne unheilbar ist – viele therapeutische Möglichkeiten", macht die Medizinische Direktorin des LKH Wolfsberg und Leiterin der Kopfschmerzambulanz am Klinikum Klagenfurt aufmerksam.