Hausärzt:in 11/2024
Ärzt:in Assistenz 02/2024

Wundheilung mit apathogenen Bakterien unterstützen

Hautfarbener Stoff auf dem bakterienähnliche Stoffballen liegen
Effiziente Helfer aus den Reihen des Hautmikrobioms im Fokus der Forschung.
© ART-ur / shutterstock.com

Das Mikrobiom der Haut ist an immunologischen Reaktionen beteiligt, die für die Wundheilung unerlässlich sind, und es kann diese sogar hervorrufen.

So tragen bestimmte Vertreter der Hautmikrobiota etwa dazu bei, die ersten Heilungsschritte einzuleiten.1 Kommensale Bakterien, die in die Wunden eindringen, mobilisieren neutrophile Granulozyten, die für die Aktivierung rascher Immunreaktionen wichtig sind. Die Neutrophilen beginnen damit, den chemischen Botenstoff CXCL10 auszuschütten, der wiederum weitere Immunzellen rekrutiert und schädliche Bewohner der Mikrobiota in der Wunde abtötet, um das Infektionsrisiko zu verringern. Ein gut untersuchter Vertreter der Hautmikrobiota ist Staphylococcus epidermidis. Das Bakterium ist in der Lage, die Wundheilung auf unterschiedliche Weise zu unterstützen. Zum einen kann es spezifische Verbindungen wie Lipoteichonsäure produzieren. Diese reduzieren Entzündungen und fördern den Übergang von der Exsudationsphase in die proliferative Phase der Wundheilung, in der sich Hautzellen vermehren und die Wunde verschließen.2 Zum anderen kann S. epidermidis auch mit dem adaptiven Immunsystem des Wirts interagieren und T-Zellen stimulieren, um den Wundverschluss zu beschleunigen.3