"Wir liegen damit im europäischen Mittelfeld. Was die Major Depression bei über 75-Jährigen betrifft, schwanken die Prävalenzzahlen für beide Geschlechter zwischen 4,2 und 9,7 %." Die Definition der Depression nach ICD-11 bringt einige Neuerungen mit sich.1
Davon unabhängig sind laut dem Experten Besonderheiten beim älteren und hochbetagten Menschen: Die Symptome sind oft nicht so ausgeprägt. Der Verlauf ist eher chronisch. Es verschlechtern sich vor allem kognitive Fähigkeiten (Konzentration, Gedächtnis, Entschlussfähigkeit). Somatische Symptome stehen im Vordergrund. Die Anzeichen sind oft unspezifisch (Klagsamkeit, hypochondrische Befürchtungen, Reizbarkeit, Verlangsamung, Apathie, Rückzug). Misstrauen und Wahnideen (z. B. Verarmungswahn) treten öfter auf. Suizidgedanken und -versuche sind häufig (vor allem bei Männern über 70 Jahre!). Geriatrische Depressionsskalen können bei der Ersteinschätzung helfen.2