Weltweit sterben jährlich etwa 240.000 Kinder an Tuberkulose. Ein Grund für die erhöhte Sterblichkeit ist, dass die Krankheit in ressourcenschwachen Ländern häufig nicht richtig bzw. nicht rechtzeitig diagnostiziert wird. Zum anderen liegt sie an herkömmlichen Tests, die die Krankheit anhand von mikrobiellen Proben im Sputum nachweisen. Diese sind bei Kindern schwer zu gewinnen, darüber hinaus ist Kindertuberkulose oft durch eine niedrige Bakterienlast und unspezifische Symptome gekennzeichnet.
Das neue Tool, das die Forschenden nun getestet haben, basiert auf der Aktivität dreier bestimmter Gene, die im Kapillarblut analysiert werden können. Mithilfe eines innovativen, halb-automatischen Systems wird eine sogenannte Transkriptionssignatur dieser Gene ermittelt. Diese Transkriptionssignatur kann helfen, die Tuberkulose zu diagnostizieren. Der Test hat den Vorteil, dass die Blutprobe einfach an der Fingerkuppe entnommen werden kann und das Ergebnis sehr schnell feststeht: "In knapp über einer Stunde ist das Ergebnis da. Bei den meisten anderen Tests muss man die Proben erst in andere Labore schicken", so LMU-Medizinerin Laura Olbrich.
Die Ergebnisse wurden Fachmagazin The Lancet Infectious Diseases veröffentlicht.