Menschen in Gesundheitsberufen haben ein höheres Suizidrisiko – das zeigen einige Studien. Allerdings variieren die Ergebnisse in verschiedenen Ländern. Für hochqualifizierte Berufsgruppen besteht generell ein geringeres Suizidrisiko, was meist auf höheres Einkommen und höheren Bildungsgrad zurückgeführt wird.
Nun wurde in der Studie erstmals das Suizidrisiko mehrerer österreichischer Gesundheitsberufe (Ärzt:innen, Zahnärzt:innen, Tierärzt:innen, Apotheker:innen) und anderer hochqualifizierter Berufsgruppen (Notar:innen, Steuerberater:innen/Wirtschaftsprüfer:innen und Rechtsanwält:innen) im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung untersucht. Die notwendigen Daten wurden in Zusammenarbeit mit den Kammern der Berufsgruppen ermittelt.
Die Ergebnisse: Unter den männlichen Angehörigen dieser Berufsgruppen weisen nur Tierärzte ein signifikant erhöhtes Suizidrisiko auf. Im Vergleich mit der Allgemeinbevölkerung wiesen männliche Ärzte sogar ein signifikant niedrigeres Suizidrisiko auf. Anders ist es bei den Frauen: Das Suizidrisiko war In allen vier Gesundheitsberufen (Ärztinnen, Zahnärztinnen, Tierärztinnen und Apothekerinnen) erhöht. Während in der Allgemeinbevölkerung mehr als dreimal so viele Männer wie Frauen an Suizid sterben, ist die Kluft in den untersuchten Berufsgruppen deutlich kleiner oder kaum vorhanden.
Die Ergebnisse der Studie legen nahe, dass vermehrte Bewusstseinsbildung und spezifische Suizidpräventionsmaßnahmen in Gesundheitsberufen, insbesondere in Hinblick auf Frauen, zur Verbesserung der Situation beitragen könnten.