Der Verein "Second Victim" und das Wiesbadener Institute for Healthcare Economics and Patient Safety (WiHelP) sowie der Österreichische Gesundheits- und Krankenpflegeverband (ÖGKV) haben gemeinsam eine Erhebungsstudie zu diesem Thema durchgeführt. Teilgenommen haben knapp 1.000 – überwiegend weibliche – Pflegekräfte. Der Großteil fühlt sich betroffen durch Vorfälle mit Patient:innen: es geht um aggressives Verhalten, das sich gegen das Personal richtet, aber auch unerwartete Todesfälle oder Suizide können eine Belastung sein. Natürlich handelt es sich dabei nicht um ein isoliertes Problem im Pflegebereich. 2023 führte der Verein gemeinsam mit dem WiHelp Institut der Hochschule RheinMain Wiesbaden eine Befragung unter Kinderärzt:innen durch, deren Ergebnisse nicht weniger alarmierend ausfielen: damals gaben sogar 89 % an, einen Vorfall erlebt zu haben, der signifikanten Leidensdruck hinterließ. Ein weiterer Teil soll bereits folgen: Die Befragung von Rettungspersonal läuft bereits.
Der Verein fordert dringend Unterstützungsmaßnahmen, wie Peer Support Systeme, Deeskaltions- und Kommunikationstrainings. Dr.in Eva Potura, Vorsitzende des Vereins Second Victim: "Mit der Studie zeigen wir auf, dass wir dringend Fachpersonal im österreichischen Gesundheitswesen unterstützen müssen, um eine qualitativ hochwertige Versorgung sicherzustellen. Darüber hinaus liefern wir auch konkrete – auf Daten basierende – Lösungsansätze".