Hausärzt:in 11/2024
Ärzt:in Assistenz 02/2024

Funktionelle Dyspepsie – ein Update

Zeichnung von Dickdarm und Gehirn, telefonieren miteinander
Wenn Gehirn und Darm nicht richtig miteinander kommunizieren.
© TensorSpark / stock.adobe.com

Die funktionelle Dyspepsie (FD) zählt zu den häufigsten gastroenterologischen Erkrankungen. 

Inhaltsverzeichnis
Medizinische Expertise
Karoline Horvatits

Dr.in Karoline Horvatits (Internistin mit Schwerpunkt Gastroenterologie, Hepatologie und Ernährungsmedizin, Zentrum für Leber-, Magen- und Darmgesundheit GASTROMEDICS in Eisenstadt)

Rund 20 % der Bevölkerung berichten über chronische Oberbauchbeschwerden, die mehrmals pro Woche auftreten. Den meisten davon liegt keine organische Ursache zugrunde. Vielmehr werden sie auf Störungen der gastro-duodenalen Motilität und Funktion zurückgeführt.1 Der Symptomkomplex umfasst epigastrische Schmerzen, ein postprandiales Völlegefühl und vorzeitiges Sättigungsgefühl. Weitere mögliche Beschwerden sind Blähgefühl im Oberbauch sowie Nausea und Vomitus.2 

In den Kriterien sind die Faktoren für die Diagnose FD genau definiert (siehe Info). Grundsätzlich wird der "Reizmagen" in zwei Subtypen unterteilt. Beim "postprandial distress syndrome" (PDS) dominieren ein postprandiales Völlegefühl und frühes Sättigungsgefühl. Der subjektive Leidensdruck ist so hoch, dass die Lebensqualität eingeschränkt ist – respektive Mahlzeiten nicht aufgegessen werden können. Beim "epigastric pain syndrome" (EPS) stehen Schmerzen und/oder Brennen im Bereich des Epigastriums im Vordergrund, wobei kein klarer Zusammenhang mit der Nahrungsaufnahme nachweisbar ist. Möglich sind auch Überschneidungen der Entitäten, man spricht dann vom "overlap syndrome" (OS).