Ein Forschungsschwerpunkt der Medizinischen Universität Innsbruck sind die Neurowissenschaften – mit ein Grund, warum Adelheid Wöhrer den Ruf nach Innsbruck angenommen hat. Ihr Dienstbeginn ist für die Pathologie in Innsbruck ein Neustart mit einem weiteren Schwerpunkt, der Neuropathologie und Neuromolekularpathologie. "Es freut mich, dass ich die Gelegenheit bekomme, die Professur für Pathologie und Molekularpathologie in Innsbruck in Richtung meiner Spezialgebiete weiterentwickeln zu können", so Wöhrer.
"Wir haben mit Adelheid Wöhrer eine hoch ambitionierte, sehr gut vernetzte Ärztin und Wissenschafterin für die Innsbrucker Universitätsmedizin gewinnen können und damit einen wichtigen Baustein für die Neuorganisation der Pathologie gesetzt. Professorin Wöhrer wird die gesamten neuropathologischen Befundungen in Innsbruck übernehmen und auch, bei Bedarf, Zuweisungen von außerhalb des Landeskrankenhauses bedienen", schildert Wolfgang Fleischhacker, der Rektor der Medizinischen Universität Innsbruck. Für ihn ist die Besetzung der Professur ein wichtiger Schritt zur Neuaufstellung der Pathologie in Innsbruck. Damit werde das Institut der Medizin Uni Innsbruck die Zusammenarbeit mit den tirol kliniken auf neue Beine stellen und erweitern. Zudem wurde als ein weiterer Baustein der Umstrukturierung des Instituts eine Professur für Allgemeine und Molekulare Pathologie mit dem Schwerpunkt Gastrointestinale Pathologie ausgeschrieben.
Adelheid Wöhrers bisheriger Forschungsschwerpunkt ist die Pathologie sowie Molekularpathologie von Hirntumoren. Um ein tieferes Verständnis zur Tumorbiologie zu erlangen und neue Therapieansätze zu identifizieren, werden basierend auf den Ergebnissen großer Kohorten die histologischen und molekulargenetischen Signaturen der Tumore ermittelt. "Die digitale Neuropathologie und der Einsatz von KI-basierter Techniken spielen dabei eine zentrale Rolle", betont Wöhrer. "Modernste multimodale Techniken – über die histologische Bildverarbeitung bis hin zur DNA-Sequenzierung und Epigenetik – werden verwendet. Hier ist auch eine gute interdisziplinäre Zusammenarbeit wichtig, um ein umfassendes Bild einer Erkrankung zu erhalten." Dieser Methodenmix kommt aber nicht nur bei Hirntumoren zum Einsatz. Auch für viele Alters-assoziierte und neurodegenerative Erkrankungen kann die Neuropathologie auf diese Weise wichtige Beiträge zur Biomarker-gestützten Früherkennung, Diagnostik und Therapie leisten.