Hausärzt:in 10/2024

Keuchhusten: Bisher 12.000 Fälle, Maßnahmen gefordert

Im gesamten letzten Jahr waren es nicht mal 3.000 bestätigte Erkrankungen. Der Grund dafür: Impflücken. Die Kammer für Ärztinnen und Ärzte Wien stellt Forderungen an die Politik. 

"Keuchhusten kann für Säuglinge lebensbedrohlich sein und muss ernst genommen werden." weiß Dr. Johannes Steinhart, Präsident der ÖÄK. Deswegen sollte die Vierfach-Impfung, die Pertussis enthält, für Erwachsene kostenlos werden. Weiters müsste der diagnostische Abstrich eine Kassenleistung werden. Zu guter Letzt bräuchte es eine bewusstseinsschaffende Informationskampagne vom Gesundheitsministerium laut Steinhart: "Denn nur eine hohe Impfquote kann diese Entwicklung eindämmen."

Dr.in Naghme Kamaleyan-Schmied, Vizepräsidentin und Kurienobfrau der niedergelassenen Kurie der Kammer für Ärztinnen und Ärzte in Wien zu dem Umstand, dass ein Test in Salzburg kostenlos ist, in Wien aber nicht: "Das ist untragbar. Sind Menschen in Wien weniger wert? Für Patientinnen und Patienten in Wien müssen Testungen ebenso wie in Salzburg endlich kostenlos werden. Zudem muss auch sichergestellt werden, dass alle Labors diese Testungen auch tatsächlich als Kassenleistung anbieten können, was die Auswertung massiv beschleunigen würde. Nur so kann auch rasch mit der Behandlung begonnen werden."

Die Empfehlung das Alter für eine Auffrischung runter zu setzen, wurde durch das Gesundheitsministerium wie berichtet bereits umgesetzt. Dr. Rudolf Schmitzberger, Leiter des Impfreferates der Österreichischen Ärztekammer schlägt aber noch eine Maßnahme vor: "Grundsätzlich sollten alle Impfungen, die vom Nationalen Impfgremium (NIG) empfohlen werden, auch kostenlos sein."