Diese Erkenntnisse werfen ein neues Licht auf die Rolle des Samenmikrobioms bei der Beeinflussung von Spermienparametern und könnten den Weg für zukünftige Forschungen ebnen, um die komplexen Zusammenhänge zwischen Mikroorganismen im Sperma und männlicher Fruchtbarkeit besser zu verstehen. Die Forscher:innen untersuchten die Mikroorganismen im Sperma und fanden heraus, dass insbesondere der Mikroorganismus "Lactobacillus iners" einen negativen Einfluss auf die Spermienmotilität haben könnte. Männer mit höheren Mengen dieses Mikroorganismus zeigten häufiger Probleme mit der Beweglichkeit ihrer Spermien. Frühere Studien hatten bereits darauf hingewiesen, dass Lactobacillus iners L-Milchsäure produzieren kann, was zu einer entzündungsfördernden Umgebung führen könnte, die sich negativ auf die Spermienbeweglichkeit auswirkt.
Die Forscher:innen entdeckten auch, dass bestimmte Bakterien der Pseudomonas-Gruppe, nämlich "Pseudomonas fluorescens" und "Pseudomonas stutzeri", bei Patienten mit abnormaler Spermienkonzentration häufiger vorkamen. Hingegen war "Pseudomonas putida" in Proben mit abnormaler Spermienkonzentration seltener. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass nicht jedes Mitglied derselben Bakteriengruppe die Fruchtbarkeit in gleicher Weise beeinflusst.
Die Autor:innen weisen darauf hin, dass weitere Forschung erforderlich ist, um den Zusammenhang zwischen dem Samenmikrobiom und männlicher Unfruchtbarkeit vollständig zu verstehen. Dennoch liefern die Ergebnisse wertvolle Erkenntnisse und könnten den Weg für zukünftige umfassendere Untersuchungen ebnen, um die komplexe Beziehung zwischen dem Samenmikrobiom und Fruchtbarkeit zu klären.
Die Studie wurde kürzlich im Fachjournal "Nature" publiziert.
Semen microbiota are dramatically altered in men with abnormal sperm parameters