Die Internationale Agentur für Krebsforschung der WHO (IARC) veröffentlichte 2011 ein Statement, wonach es Hinweise auf ein erhöhtes Gehirntumorrisiko durch Handynutzung geben könnte, Die Arbeitsgruppe rund um Dr. Jonathan Samet (University of Southern California, USA) attestierte damals, dass "die Belege […] stark genug sind, um eine 2B-Klassifikation zu unterstützen." 2B bedeutet, dass es ein Risiko geben könnte.
Nun, 13 Jahre später, sorgt die von der WHO in Auftrag gegebene und durch die Australischen Behörde für Strahlenschutz und Nukleare Sicherheit (Australian Radiation Protection and Nuclear Safety Agency - Arpansa) durchgeführte Studie für Klarheit. Es handelt sich um eine systematische Review, welche zunächst 5.000 Studien, die im Zeitraum zwischen 1994 und 2022 publiziert wurden, auf Signifikanz prüfte. Daraus wurden dann die 63 aussagekräftigsten Fachartikel ausgewählt und anschließend ausführlicher untersucht. Hauptautor, Dr. Ken Karipidis ist sehr zuversichtlich, dass die Studie mit Zweifel aufräumen kann, denn: "…es wurde eine erhebliche größere Datenmenge analysiert als bei der durch die IARC-durchgeführten Studie" und außerdem "hat sich die Nutzung von drahtloser Technologie in den letzten 20 Jahren massiv ausgeweitet, während die Fallzahlen für Gehirntumore gleich geblieben sind."
Die Studie beschränkte sich aber nicht nur auf Gehirntumore, sondern nahm Bezug auf Krebserkrankungen im Kopfbereich, sowohl mit als auch ohne ZNS-Bezug. Dabei hatte es nicht nur keinerlei Auswirkung, ob Mobiltelefone überhaupt genutzt werden, sondern auch die Intensität und Häufigkeit der Verwendung spielte für das Risiko keine Rolle.