In Österreich leidet etwa 8 % der erwachsenen Bevölkerung unter nicht kontrollierbarem Stuhlverlust. Die Erkrankung ist mit sehr viel Scham behaftet. Betroffene scheuen sich oft, darüber zu sprechen oder ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Dass Stuhlinkontinenz nicht hingenommen werden muss, sondern eine Reihe von Behandlungsoptionen zur Verfügung stehen, hebt Oberärztin Dr.in Michaela Lechner, Fachärztin für Allgemein- und Viszeralchirurgie im Göttlicher Heiland Krankenhaus hervor: "Inkontinenz nimmt den Betroffenen Menschen ein hohes Maß an Lebensqualität und -freude. Diesen Patient:innen können wir im Göttlicher Heiland Krankenhaus aufgrund unserer Spezialisierung auf diesem Gebiet langfristig helfen."
Die fünf Haupt-Ursachen für Stuhlinkontinenz sind:
- Muskuläre Defekte der Schließmuskulatur
- Altersbedingte Muskelschwäche
- Erkrankungen des Nervensystems
- Veränderte Stuhlkonsistenz
- Gestörte Reservoirfunktion des Enddarmes
Eine Kombination von mindestens zwei der oben genannten Faktoren führt in vielen Fällen dazu, dass die Erkrankung manifest wird.
Zunächst erfolgt in der Regel eine konservative Therapie: Dazu zählen primär die Stuhlregulation und die Physiotherapie. Wenn die konservative Therapie nicht ausreichend Abhilfe schafft, kommen chirurgische Eingriffe zur Anwendung. Die Rekonstruktion des Schließmuskels (Sphinkterrepair) und die sakrale Nervenstimulation zählen zu den vielfach bewährten Methoden. Die Nervenversorgung des Beckenbodens wird dabei durch Strom – ähnlich wie bei einem Herzschrittmacher – beeinflusst. "Dank dieser Methoden, die manchmal auch in Kombination eingesetzt werden, ist Stuhlinkontinenz in vielen Fällen heilbar. Die Eingriffe werden bei uns nach modernsten Verfahren durchgeführt. Unser Ziel ist es, dass die Behandlung unsere Patient:innen möglichst wenig belastet", so Lechner.