Die Studie, die von einem Team des Medical College of Wisconsin in den USA durchgeführt wurde, nutzte umfangreiche klinische Daten von über 56.000 Autounfallopfern, von denen die Hälfte weiblich war. Durch die Analyse solch großer Echtdaten konnten die Forscher:innen tiefe Einblicke in die Verletzungsmuster und -schwere sowie die geschlechtsspezifischen Unterschiede gewinnen.
Die Analyse konzentrierte sich weiter auf verschiedene Aspekte, darunter die Art der Verletzungen, die Schwere der Verletzungen und das Geschlecht der Betroffenen. Insbesondere wurden Becken- und Leberverletzungen sowie der Schockindex, ein Indikator für den Schweregrad des Schocks, betrachtet.
Die Ergebnisse zeigen, dass Frauen häufiger Anzeichen eines Schocks aufweisen als Männer, unabhängig von der Schwere ihrer Verletzungen. Dies könnte darauf hindeuten, dass der weibliche Körper anders auf Verletzungen und Blutverlust reagiert. Die Forscher:innen wiesen darauf hin, dass Sicherheitsausrüstung im Auto ursprünglich für männliche Fahrer entwickelt wurde, was zu einem erhöhten Verletzungsrisiko für Frauen führen könne. Somit könnten die Erkenntnisse dazu beitragen, die Fahrzeugsicherheitstechnik besser an die Bedürfnisse von Frauen anzupassen und die Behandlung von Unfallopfern zu verbessern.
Obwohl die Studie wichtige Erkenntnisse lieferte, wiesen die Forscher:innen auch auf einige Einschränkungen hin. Dazu gehörte die begrenzte Verfügbarkeit bestimmter Datenpunkte wie des diastolischen Blutdrucks sowie Informationen über Fahrzeuggröße und Unfalldynamik, die zu einer umfassenderen Bewertung der Geschlechtsunterschiede bei Autounfällen beigetragen hätten.
Die Studie wurde im Fachjournal Frontiers in Public Health veröffentlicht.
Sex-related disparities in vehicle crash injury and hemodynamics