Hausärzt:in 09/2024

Digitale Revolution = Gesundheitsrevolution?

Wie bereits berichtet, läuft bis Ende des Monats läuft die 79. Tagung der Generalversammlung der Vereinten Nationen noch. Hier wurde die Publikation "Going digital for noncommunicable diseases: the case for action" vorgestellt. Diese besagt, dass eine kleine Investition in digitale Medizin mehr als zwei Millionen Leben retten und rund sieben Millionen Akuterkrankungen und Hospitalisierungen vermeiden könnte, was Gesundheitssysteme weltweit entlasten würde. 

Die WHO und die International Telecommunication Union (ITU) haben zusammen einen Bericht veröffentlicht, der für den Ausbau digitaler Medien im Gesundheitsbereich spricht. Konkret geht es um das frühe Erkennen nicht-übertragbarer Krankheiten wie kardiovaskuläre bzw. chronisch respiratorische Erkrankungen und Diabetes. Sie sind für ca. 3/4 der weltweiten Todesfälle verantwortlich und diese gilt es zu verhindern. Dabei sollen digitale Tools wie Telemedizin, Chatbots und mobile Messenger-Dienste helfen: zum einen können sie dabei unterstützen, das Bewusstsein der Menschen für einen (un)gesunden Lebensstil und dessen Folgen zu schärfen. Zum anderen können so häufige Kontrollen, die chronisch kranke Personen oft brauchen, leichter arrangiert werden oder ein Zugang zu medizinischer Versorgung überhaupt erst einmal geschaffen werden. Auch wenn der Großteil der Länder zwar digitale Strategien hat, fällt es ihnen oft schwer, sie in ein bestehendes Gesundheitssystem zu integrieren. Die WHO und die ITU rufen deswegen zu engerer Zusammenarbeit zwischen Gesundheits- und Techniksektoren auf.