Das Molekül namens Epifadin wird aus bestimmten Stämmen der Bakterienart Staphylococcus epidermidis hergestellt, die auf der Schleimhaut der Innenwand der Nase vorkommen. Die Forscher:innen vermuten, dass der neu identifizierte Stamm den Wirkstoff Epifadin produziert, um gegen konkurrierende Mikroorganismen zu überleben. Epifadin wirkt, laut Expert:innen, nicht nur gegen Bakterien, die lokal mit Staphylococcus epidermidis in Konkurrenz stehen, sondern auch gegen Bakterien aus anderen Lebensräumen wie dem Darm und bestimmte Pilze.
Als besonders wirksam stellte sich der Wirkstoff gegen den potenziellen Krankheitserreger Staphylococcus aureus heraus, eine im Krankenhaus erworbenen Infektion, die in der antibiotikaresistenten Form (MRSA) besonders gefährlich ist.
Die chemische Struktur von Epifadin ist äußerst instabil und nur für sehr wenige Stunden aktiv, sodass Epifadin hauptsächlich lokal wirkt. Dies wiederum verringert die Wahrscheinlichkeit einer Kollateralschädigung des Mikrobioms, die bei aktuellen Behandlungen mit Breitbandantibiotika häufig auftritt.
In weiteren Studien soll nun herausgefunden werden, ob Epifadin oder seine Derivate zur Therapie eingesetzt werden können. Dabei soll die Wirkung der Substanz anhand ihrer Struktur untersucht werden.
Die Studie wurde im Fachjournal nature micobiology publiziert.