Seit 2023 war die Impfung gegen das Humane Papilloma-Virus vom 9. bis zum 21. Lebensjahr kostenlos. Die Ausweitung auf das 30. Lebensjahr, die vorerst bis Ende 2025 gilt, wurde von Bundesminister für Gesundheit Johannes Rauch als "Nachholaktion" bezeichnet: Menschen, die in ihrer Jugend nicht die Möglichkeit hatten, sich gegen HPV impfen zu lassen, hätten jetzt die Gelegenheit dazu. Ein Angebot, von dem viele Gebrauch machen.
Dr.in Naghme Kamaleyan-Schmied, erste Vizepräsidentin und Kurienobfrau der niedergelassenen Ärzte der Ärztekammer für Wien, zeigt sich darüber erfreut: "Die HPV-Impfung schützt vor Gebärmutterhalskrebs und reduziert somit das Leid der Patient:innen und deren Familien. Deshalb war es mir so wichtig, mich für die Kostenfreiheit dieser Impfung einzusetzen und die Politik zu einer vernünftigen Einigung zu bewegen. Impfen ist eines der wichtigsten Instrumente der Prävention vor schweren Infektionen und Erkrankungen. Deshalb ist es erforderlich, auch in Zukunft den Zugang zu sämtlichen, vom Nationalen Impfgremium empfohlenen Impfungen zu erleichtern."
Humane Papillomaviren sind allgegenwärtig, zumindest 80 % aller Frauen und Männer infizieren sich im Laufe ihres Lebens mit HPV. Zu spüren bekommen das vor allem Frauen. Bei ihnen löst das Virus Gebärmutterhalskrebs aus. Jährlich erkranken in Österreich 400 bis 500 Frauen daran, jede zweite Betroffene stirbt. Studien zufolge ist in 90 % der Fälle HPV verantwortlich. Das Virus kann aber auch andere Krebserkrankungen, etwa im Rachen- und Genitalbereich, verursachen. Davon sind auch Männer betroffen. Die Infektion kann durch Verhütungsmittel außerdem nicht verhindert werden, weil sie durch Haut-zu-Haut-Kontakt erfolgt. Mit der Impfung lassen sich in Österreich somit 180 Todesfälle pro Jahr verhindern.