Die Österreicher:innen durchleben schwierige Jahre: Unter anderem machen Corona(-Maßnahmen), Kriege und die Teuerung vielen Menschen zu schaffen. Laut dem Marktforschungs- und Beratungsunternehmen Ipsos bereiteten im September dieses Jahres die Einwanderung (43 %), Kriminalität und Gewalt (34 %) sowie das Gesundheitswesen (32 %) unseren Landsleuten den größten Kummer. Im Vergleich zum Mai 2024 bedeutet dies eine Steigerung von 14, 4 respektive 6 %.
Das äußert sich nicht selten in Form von innerer Unruhe, die sich auf das Wohlbefinden und die Gesundheit auswirken kann. Kurzfristig Stress zu haben, kennt vermutlich jede:r in schwierigen Situationen – vor Prüfungen etwa oder bei privaten oder beruflichen Herausforderungen. Ist diese Phase überstanden, können Körper und Geist sich wieder regenerieren. Was genau im Körper bei Stress passiert, weiß Dr. Wolf-Dieter Nagl, Arzt für Allgemeinmedizin, Psychosomatik und medizinische Hypnose: "Zunächst kommt es im Körper bei Stress zur Ausschüttung der Stresshormone Cortisol und Noradrenalin. Im autonomen Nervensystem, das die Funktionsweise der inneren Organe steuert, wird dabei das 'Gaspedal' gedrückt." Dieses Gaspedal wird in der Medizin "Sympathikus" – der Gegenspieler zum "Parasympathikus" genannt. Unter dem Einfluss des Sympathikus kommt es zu einem Anstieg der Herzfrequenz, des Blutdrucks, der Atemfrequenz und der muskulären Anspannung. Der Körper bereitet sich auf die Flucht-Kampf- oder Erstarrungsreaktion vor. Dabei fließt das Blut von den Verdauungsorganen vermehrt Richtung Arme und Beine, wodurch die Verdauung beeinträchtigt wird. Mögliche Folgen sind Blähungen, Durchfall bzw. Verstopfung oder auch die "Stress-Gastritis" (Magenentzündung).