Hausärzt:in 12/2024
Ärzt:in Assistenz 03/2024

Höheres Risiko für Zweittumore nach Krebserkrankung

Die Nationale Krebsregistrierungsstelle und das Nationale Kinderkrebsregister der Schweiz hat ihren ersten nationalen Gesundheitsbericht über Krebs analysiert und kommt zu einem prognostisch ungünstigen Ergebnis: Eine überstandene Krebserkrankung bedeutet ein höheres Risiko, wieder an einer malignen Neubildung zu leiden.

Dabei handelt es sich bei diesen sogenannten Zweittumoren nicht um Metastasen oder Rezidive des ursprünglichen Tumors, sondern um eigenständige neoplastische Geschehen. Der Studienzeitraum erstreckte sich über 30 Jahre und nahm Daten bis ins Jahr 2019 ins Visier: In dieser Zeit wurden über 500.000 Ersttumore und knapp 50.000 Zweittumore diagnostiziert. Das Risiko nach der Ausheilung einer malignen neoplastischen Erkrankung an einer anderen Tumorart zu leiden ist 13 % höher als bei Menschen ohne Krebsdiagnose in ihrer Vorgeschichte. Vor allem bei Kindern ist das Risiko sechsmal höher als bei gesunden. Faktoren wie Rauchen oder Alkoholkonsum haben auch einen Einfluss auf die Tumorwahrscheinlichkeit. Diese Erkenntnisse könnten sich auf die Prävention und Nachsorge von Krebserkrankungen auswirken.