Hausärzt:in 11/2024
Ärzt:in Assistenz 02/2024

Zystitiden bei Frauen: Neues zur Prophylaxe

Frau im Bett mit Wärmeflasche am
Behandlung von rezidivierenden Harnwegsinfekten – von etabliert bis off-label.
© absolutimages / shutterstock.com

Ein bis fünf Prozent aller Frauen leiden unter chronisch rezidivierenden Blasenentzündungen, also mindestens drei Infekten pro Jahr oder zwei Episoden pro Halbjahr. Während bei jüngeren Frauen meist ein Zusammenhang mit dem Sexualleben besteht, sind bei älteren Frauen häufig atrophe Gewebeveränderungen die Ursache. 

Bei etwa einem Drittel der Betroffenen kann die Rezidivrate durch Verhaltensänderungen gesenkt werden.

Effekte bei Änderung des Verhaltens und der Ernährung
Erhöhung der Trinkmenge 50-%ige Reduktion (Hooton-Studie 2018)
Spermizide, Diaphragmen, Intrauterinspiralen Erhöhung des Rezidivrisikos um das 2- bis 14-Fache
Entleerung der Blase nach Koitus              Wahrscheinlich sinnvoll, keine Studien
Unterkühlung Besser vermeiden, 1 "kleine" Studie
Hygieneverhalten (Abwischtechnik, Dusche besser als Bad, keine Intimsprays) Wahrscheinlich sinnvoll, keine Studien
Entspannte Blasenentleerung (keine "Schwebeposition") Sehr wahrscheinlich sinnvoll für die Vermeidung von Restharn, keine Studien
Urinansäuerung Sehr schwache Datenlage, fraglich effektiv
Moosbeeren (Cranberrys) 30-%ige Reduktion (Cochrane-Analyse 2023)
Mannose Kein ausreichend belegter Effekt (Evidenzanalyse DGU)
Phytotherapeutika Kein aureichend belegter Beweis für Effekt bei der Prävention