Hausärzt:in 07-08/2024

Die Pathophysiologie der Hitze

Abbildung eines halben Menschen und einer halben Weltkugel
Studien belegen, dass Morbidität und Mortalität global infolge zunehmender Hitzewellen steigen.
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Umweltmedizin: Was der Klimawandel mit dem menschlichen Körper macht.

Autor:in
Thomas Quinton

Dr. Thomas Quinton (FA für Innere Medizin, Kardiologe, Allgemeinmediziner, Sportmediziner, Notarzt, Experte für Manuelle Medizin, Taucherarzt, Wien)

Ich glaube nicht, dass das Ehepaar Meadows1 Anfang der 1970er Jahre, als es die Modellierungen für zukünftige Entwicklungen schuf, auch an die Auswirkungen auf das menschliche Wohlbefinden dachte. Heute jagt ein Temperaturrekord den nächsten und Extremwetter-Jahrhundertereignisse gibt es im Zwei- bis Fünf-Jahres-Rhythmus. Der erste deutlichere Weckruf in Europa war wahrscheinlich die Hitzewelle 2003 mit ca. 70.000 zusätzlichen Todesopfern und einem finanziellen Schaden von rund 13 Mrd. USD durch das Hoch Michaela, das vor allem in Frankreich wütete. Es war vermutlich das schlimmste Unwetter-Ereignis der europäischen Geschichte und weltweit eines der opferreichsten der letzten 40 Jahre. 

Dass es sich dabei nicht um künftige Entwicklungen handelt, sondern bereits jetzt Morbidität und Mortalität global infolge zunehmender Hitzewellen steigen, ist in mehreren, teilweise sehr umfangreichen Studien belegt.2,3 Wir sind in Österreich ebenfalls davon betroffen, was sowohl EU-Daten4 als auch Zahlen der Geosphere Austria & GÖG zeigen.5,6