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Die 34. Jahrestagung der Medizinischen Kontinenzgesellschaft Österreich (MKÖ)

OÄ Dr. Tu-Mai Thies, OÄ Dr. Michaela Lechner, OA Dr. Michael Rutkowski, Monika Siller, BSc. (v.l.n.r.)
OÄ Dr. Tu-Mai Thies, OÄ Dr. Michaela Lechner, OA Dr. Michael Rutkowski, Monika Siller, BSc. (v.l.n.r.)
© MKÖ / kontinenzgesellschaft.at

Den muskulär-faszialen Beckenbodenstrukturen wird oft zu wenig Beachtung geschenkt. Erst wenn sie geschwächt oder lädiert sind und dadurch Probleme verursachen, wird man sich ihrer umfassenden Bedeutung bewusst. Bei der heurigen Jahrestagung der Medizinischen Kontinenzgesellschaft Österreich (MKÖ), die von 11. bis 12. Oktober 2024 stattfand, wurde der Beckenboden daher vor den Vorhang geholt. Im wissenschaftlichen Programm beleuchteten Fachleute mit ärztlichem, physiotherapeutischem und pflegerischem Hintergrund seine vielfältigen Funktionen und Herausforderungen in den verschiedenen Lebensphasen. Der interdisziplinären Vernetzung wurde heuer einmal mehr Rechnung getragen und mit den Hebammen eine wichtige Berufsgruppe stärker ins Boot geholt.

Inhaltsverzeichnis

Der Beckenboden ist ein muskulärer Trichter, der den Rumpf nach unten hin abschließt, den Organen des Bauchraumes Halt gibt und so die Kontinenz sichert. Er erfüllt seine Aufgaben unwillkürlich, ohne dass wir uns dessen bewusst sind – vielleicht der Grund, warum der Beckenboden ein oft übersehener Teil unserer Körperwahrnehmung und Gesundheit ist. 

Knapp 400 Ärzt:innen, Pflegepersonen, Physiotherapeut:innen und Hebammen tauchten im Rahmen der Jahrestagung der Medizinischen Kontinenzgesellschaft Österreich (MKÖ) in die faszinierende Welt des Beckenbodens ein und diskutierten seine Bedeutung in den verschiedenen Lebensphasen. "Jede Phase des Lebens – beginnend vom jungen Erwachsenenalter über Schwangerschaft und Geburt bis hin zum fortgeschrittenen Lebensalter – bringt einzigartige Herausforderungen und Veränderungen für diese Muskelgruppe mit sich", betonen die beiden Kongresspräsidentinnen OÄin Dr.in Tu-Mai Thies, Gynäkologin und Leiterin des Beckenbodenzentrums an der Klinik Floridsdorf in Wien und Monika Siller, BSc., Physiotherapeutin und Hebamme in Salzburg. "Etwa jede dritte Frau hat im Laufe ihres Lebens Probleme mit dem Beckenboden – Männer sind auch, aber deutlich seltener betroffen."