Eine individuelle Nutzen-Risiko-Abwägung sei bei der Wahl der medikamentösen Therapie zwingend notwendig. In den Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) von 2023 werden zentral wirksame antispastische Medikamente wie Baclofen, Tizanidin, Tolperison, Clonazepam sowie THC (Tetrahydrocannabinol) und CBD (Cannabidiol) nur dann empfohlen, wenn physikalische Maßnahmen zu keiner suffizienten Kontrolle der Spastizität führen. Limitierend bei diesen Substanzen sind die systemischen Nebenwirkungen wie Sedierung, Antriebsverminderung, Verschlechterung kognitiver Defizite und Schwächung funktionell relevanter Muskeln. "Insofern werden die oralen Antispastika, auch
als Kombinationsbehandlung, bei generalisierter spastischer Tonuserhöhung mit dem Therapieziel eingesetzt, einschießende Spasmen zu reduzieren, die aktiv-passive Mobilisierung zu verbessern und die Pflege der Betroffenen zu erleichtern", weiß Prof.in Pinter.
Hilfe bei Spastizität
"Die Behandlung einer Spastizität nach Schlaganfall ist abhängig von der Läsionshöhe – zerebral oder spinal – und von der Verteilung der Spastizität über den Körper: fokal, multifokal, segmental und generalisiert", hält Univ.-Prof.in Dr.in Michaela M. Pinter, Leiterin des Departements für Klinische Neurowissenschaften und Präventionsmedizin, Universität für Weiterbildung Krems, fest.
Medizinische Expertise
Univ.-Prof.in Dr.in Michaela M. Pinter (Leiterin des Departements für Klinische Neurowissenschaften und Präventionsmedizin, Universität für Weiterbildung Krems)
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