Hausärzt:in 11/2024
Ärzt:in Assistenz 02/2024

Hearts Meeting 2024: Brennende Kritikpunkte

5 Bilder:  Personen sprechen in ein Mikrofon
(v. li. n. re.): Gesundheitsstadtrat Hacker, NR-Abg. Prof.in Bogner-Strauß und ÄK-Präsident OMR Steinhart standen den Veranstalter:innen Prof. Widhalm und Mag.a Zillner Rede und Antwort.
© © ÄK für Wien/Stefan Seelig

Im Vorfeld der Nationalratswahl fand Anfang September das Meeting "HEALTH ECONOMICS – Gesundheit reformieren" statt, organisiert von der Ärztekammer Wien, unter der Federführung von Prof. Dr. Harald K. Widhalm, Referent für Gesundheitsökonomie, in Kooperation mit der HEARTS-Kongress-Initiatorin Mag.a Liliane Zillner.*

Das Fass wird immer voller …

Die Reformen zur Gesundheit der Zukunft standen im Mittelpunkt der Veranstaltung. Jedoch wurden auch notwendige Maßnahmen aufgezeigt, deren Umsetzung noch aussteht. Bereits vor einigen Jahren hat Prof. Widhalm mit seiner Aussage "Das Wasser steht uns bis zum Hals" auf die prekäre Lage der bestehenden Spitalslandschaft aufmerksam gemacht. Vier Jahre später gilt diese Äußerung ihm zufolge nach wie vor: "Das Fass wird immer voller und voller, und man weiß heute nicht mehr, wie die Patient:innen der Zukunft korrekt und zeitnah behandelt werden sollen. Die Ärzt:innen in Spitälern und niedergelassenen Praxen sind mit enormen Belastungen konfrontiert – eine hohe Anzahl von Patient:innen muss in kürzester Zeit begutachtet werden. Das führt unweigerlich zu einem erheblichen Qualitätsverlust der medizinischen Behandlungen."

Brennende Kritikpunkte umfassen etwa die fehlenden präventiven Maßnahmen im Gesundheitssystem sowie Reformen, um Frauen endlich die gleichen Chancen einzuräumen wie Männern. Auch die Problematik der Zweiklassenmedizin muss laut den Expert:innen dringend angegangen werden.
 
Geistreiche Aussichten

"Das Kernthema der Veranstaltung ist nicht zuletzt die im Titel gewählte Aufforderung 'Gesundheit reformieren!'", betonte Mag.a Zillner. "Die Möglichkeiten sind immer größer als die leichter abzuurteilenden Versäumnisse. Uns ging es darum, guten Mutes Vergangenes zu analysieren und starke Ideen sowie geistreiche Aussichten auf die Zukunft zu fördern." Besondere Anliegen sind ihr persönlich dabei eine gute Gesundheitskommunikation und die Vorsorge.