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Thomas Vogl erhält "Global Grant for Gut Health" für Long-COVID-Forschung

Ziel des Forschungsteams um Ass.-Prof. Dr. rer. nat. Thomas Vogl, BSC MSC, vom Zentrum für Krebsforschung der MedUni Wien ist es, Biomarker im Darmmikrobiom zu identifizieren, die mit Long-COVID in Verbindung stehen. Nun steht zur Unterstützung dieses Vorhabens der "Global Grant for Gut Health" zur Verfügung, der von Yakult und Nature Portfolio vergeben wird.

"Wenn es uns gelingt, Biomarker zu finden, die sowohl das Long-COVID-Risiko einer Person anzeigen als auch therapeutische Ziele gegen die Erkrankung darstellen, könnte dies unsere Möglichkeiten zur Behandlung und vielleicht sogar zur Vorbeugung von Long-COVID in Zukunft entscheidend verbessern", hebt Thomas Vogl die Bedeutung der Forschungsarbeit hervor. Im Rahmen des Projekts wird die erste Untersuchung großer Kohorten durchgeführt. So sollen potenzielle Signaturen im Zusammenhang mit der Entwicklung von Long-COVID entdeckt werden. Bei 800 Patient:innen mit COVID bzw. Long-COVID werden dazu jeweils ein Profil der Antikörperreaktionen gegen 357.000 mikrobiotische und virale Antigene erstellt.

Um die benötigten Daten zu erhalten, arbeitet das Team mit Forscher:innen des University Medical Center Groningen in den Niederlanden zusammen. Über 15 Jahre hinweg wurden dort Blutproben sowohl von Personen nach einer SARS-CoV-2-Infektion (die COVID-HOME-Kohorte) als auch von der Allgemeinbevölkerung (die Lifelines-Kohorte) gesammelt. Das Lifelines-Projekt geht auf die Zeit vor der Pandemie zurück. "Und wir wissen von mindestens 600 Personen in dieser Kohorte, die seither Long-COVID entwickelt haben. Damit haben wir die einmalige Chance, Antikörper aus Proben zu messen, die vor und nach einer COVID-Infektion entnommen wurden", hält Vogl fest. Unterschiede in der Zusammensetzung der Darmmikroben sowie die mikrobielle Aktivität und Interaktion mit dem Immunsystem können so bestimmt werden. Um Biomarker für Long-COVID zu identifizieren, werden auch Proben von Patient:innen analysiert, die an COVID-19 erkrankt sind, jedoch nicht von Long-COVID betroffen sind.

Vogl promovierte in molekularen biomedizinischen Wissenschaften und Biotechnologie an der Technischen Universität Graz. Zunächst hatte er hauptsächlich an molekularbiologischen Experimenten gearbeitet. Danach konzentrierte Vogl sich als Postdoc in Australien und Israel auf Bioinformatik und künstliche Intelligenz. Bei seiner Arbeit am Weizmann Institute of Science setzte erRoboter-Pipelines zur Handhabung von Flüssigkeiten ein, um große Datensätze über das Zusammenspiel zwischen dem menschlichen Immunsystem und dem Mikrobiom zu generieren. Im August 2022 wurde Thomas Vogl Gruppenleiter an der Medizinischen Universität Wien und übernahm kürzlich eine Tenure-Track-Assistenz-Professur. Er hat mehrere Arbeiten über das Zusammenspiel zwischen Mikrobiom und Immunsystem veröffentlicht. Zudem ist er Koordinator des EU Horizon Health-Konsortiums ID-DarkMatter-NCD.