Was bei fast jeder Erkrankung empfohlen wird, ist einen gesunden Lebensstil zu pflegen, dazu gehört natürlich auch die Vermeidung von Stress. Nun hat man einen Zusammenhang zwischen Schuppenflechte-Exazerbationen und Stress bewiesen.
Dazu hat man menschliche Haut-Xenografts auf Mäusen durch Injektion von entzündlichen Zellen zur Läsionsbildung stimuliert. Dann wurde durch topische Anwendung von Dexamethason eine Remission erzielt und anschließend wurden die Tiere 24 Stunden lang einer Schall- oder Scheinbelastung ausgesetzt. Binnen 14 Tagen erlitten alle schallbelasteten Tiere ein Rezidiv. Durch Untersuchungen der Xenografts zeigte sich, dass psychoemotionaler Stress die Freisetzung von proinflammatorischen Neuropeptiden auslöst, die wiederum – neben anderen Immunzellen – zu einer Mastzelldegranulation führt und so neurogene Hautentzündungen provoziert. Gleichzeitig wurde auch Aprepitant, ein Neurokinin-1-Rezeptor-Antagonist, zur Behandlung von Psoriasis-Schüben getestet. Eigentlich ist dieser Wirkstoff ein Antiemetikum, allerdings lieferte es vielversprechende Ergebnisse in der Studie: in 80 % der Fälle konnte ein Rückfall verhindert werden. Es zeigte sich aber, dass sich nur ein Teil der verantwortlichen Entzündungsmarker normalisierte, auf andere hatte das Präparat keinen Einfluss, sodass eine Kombination mit anderen Wirkstoffen vielleicht sinnvoller wäre als der singuläre Einsatz. Zusätzlich wird von einem off-label-use derzeit noch abgeraten, bis mehr Sicherheitsdaten vorliegen.