In Österreich werden jährlich rund 400 HIV-Infektionen neu diagnostiziert. Die Infektion ist derzeit nicht heilbar. Wird sie jedoch rechtzeitig behandelt, haben HIV-positive Menschen aber die gleiche Lebenserwartung wie die Gesamtbevölkerung. Bei korrekter Einnahme der vorbeugenden Präparate sinkt das Risiko einer HIV-Infektion um mindestens 75 Prozent.
Empfohlen wird die HIV-PrEP Personen mit erhöhtem HIV-Infektionsrisiko - unter anderem Männern, die Sex mit Männern haben (MSM) oder Partner:innen von HIV-positiven Menschen. Die Medikamente sind mit ärztlicher Verschreibung erhältlich, die monatlichen Kosten belaufen sich auf bis zu mehrere hundert Euro. Ausgewählte Apotheken bieten PrEP derzeit für rund 50 Euro pro Monat an, diese gehören nicht zum klassischen Leistungsspektrum der allgemeinen Krankenversicherungen.
Nun stellt der Bund der Sozialversicherung dafür fünf Millionen Euro jährlich zur Verfügung. Ein entsprechender Initiativantrag wird von den Regierungsparteien noch heute, Freitag, im Nationalrat eingebracht.
Schätzungsweise werden mehr als 3.000 Personen in Österreich von der Neuregelung profitieren. Mit dem kostenlosen Zugang zu HIV-PrEP käme man weiters dem gemeinsamen UN-Ziel einen Schritt näher: AIDS bis 2030 zu eliminieren, auch in Österreich.