Manchmal werden zur Schmerzlinderung bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen Opioide bzw. Opioidabkömmlinge verwendet. Natürlich sind sie zwar oft potent in der Bewältigung ihrer Aufgabe, allerdings wirken sie sich mitunter auch negativ auf z.B. die Darmmotilität aus, was zu weiteren Problemen führen kann, vom Abhängigkeitspontential ganz abgesehen.
Die Lösung dafür könnte Oxytocin sein: Rezeptoren für dieses Hormon finden sich nicht nur im Uterus, sondern auch im Darm. "(…) bei chronischer viszeraler Hypersensitivität ist die Expression von OTR auf vom Lumen aus zugänglichen Nozizeptoren im Dickdarm erhöht, was eine gezielte luminale Verabreichung von Liganden ermöglicht." Problem dabei war – wie bei anderen Peptidmedikamenten (z.B. Insulin oder GLP-1 Analoga) – die Verdaulichkeit des Hormons im Gastrointestinaltrakt. Den Forscher:innen gelang es, eine Verbindung herzustellen, die gastrointestinale Stabilität aufweist und so unbeschadet an den Wirkort gelangen kann. Ein Patent sei bereits bewilligt worden, nun sei man auf der Suche nach Partner:innen, um klinische Studien durchführen zu können.