Hausärzt:in 11/2024
Ärzt:in Assistenz 02/2024

Neue oder bessere Hautkrebstherapie durch Fibroblasten-Bestimmung möglich?

Forscher der MedUni Wien konnten Subtypen von Fibroblasten in verschiedenen Arten von malignen Tumoren der Haut identifizieren. Das interessante dabei: Die Fibroblasten-Arten haben unterschiedliche Wirkungen auf Tumore und deren Entwicklung und liefern möglicherweise neue und verbesserte Behandlungsmöglichkeiten. 

Drei Typen konnten in dieser Studie bei Melanomen, Basalzellkarzinomen und Plattenepithelkarzinomen identifiziert werden, je nach Aggressivität der Tumorform ändert sich die Zusammensetzung der Population:

  1. Matrix-krebsassoziierte-Fibroblasten (mCAFs) kommen in weniger aggressiven Tumoren vor und umschließen diese, um sie vor beispielsweise eindringenden T-Zellen zu schützen.
  2. Immunmodulatorische-krebsassoziierte-Fibroblasten (iCAFs) finden sich vermehrt in aggressiveren Hautkrebsformen und produzieren Chemo- und Zytokine, die Immunzellen anlocken.
  3. RGS5+-Zellen fanden sich in allen Tumoren unabhängig von Krebsart oder Malignität.

"Interessanterweise wurde gezeigt, dass gesunde Fibroblasten, die im Labor mit den Absonderungen von Hautkrebszellen in Kontakt gebracht werden, ein ähnliches Verhalten wie iCAFs entwickeln und sogar in der Lage sind, naive T-Zellen zu aktivieren. Dies zeigt, dass es möglich sein könnte, gezielt gegen diese Subtypen vorzugehen.", so Studienleiterin Dr.in Beate Lichtenberger (Universitätsklinik für Dermatologie) und sie führt weiter aus: "Die gezielte Behandlung der verschiedenen CAF-Subtypen, insbesondere der immunmodulatorischen iCAFs, könnte den Therapieerfolg erheblich verbessern, indem die Immunantwort verstärkt und die Ausbreitung von Tumorzellen eingeschränkt wird. Diese neuen Erkenntnisse könnten die Grundlage für innovative Therapieansätze schaffen und Hautkrebsbehandlungen deutlich effektiver machen."