Hausärzt:in 07-08/2024

Mit der "e-Health-Strategie" die Digitalisierung im Gesundheitswesen vorantreiben

Bund, Länder und Sozialversicherung haben ihre Schwerpunkte definiert. Die "eHealth-Strategie Österreich" soll die Gesundheitsversorgung der Menschen in Österreich verbessern: Geplant sind erste Gesundheitsapps ab 2025 sowie Online-Terminbuchungen und Videokonsultationen ab 2026.

Kürzlich wurde die "eHealth-Strategie" von Gesundheitsminister Johannes Rauch, Oberösterreichs Landeshauptmann-Stellvertreterin Christine Haberlander und dem Vorsitzenden der Konferenz der Sozialversicherungsträger, Andreas Huss, präsentiert. Zu den wichtigsten Ziele zählen der digitale Zugang zum Gesundheitssystem und den eigenen Gesundheitsdaten für alle Bürger:innen sowie die Schaffung und Verbesserung telegesundheitlicher Präventions- und Versorgungsangebote. 

So wird die elektronische Gesundheitsakte ELGA in den kommenden Jahren massiv ausgebaut. Ärzt:innen und Angehörige anderer Gesundheitsberufe, Mitarbeiter:innen von Rettungsorganisationen als auch die Patient:innen haben damit Zugriff auf alle wichtigen Gesundheitsdaten und können kürzlich eingenommene Medikamente, Vorerkrankungen und Laborbefunde einsehen. Dies verbessert die Diagnose und kann in Akutsituationen auch Leben retten. Zudem können künftig auch Mitarbeiter:innen der Gesundheitshotline 1450 auf die ELGA zugreifen und Anrufer:innen damit besser beraten. Kassenärzt:innen werden für einen vollständigen Überblick ab 2025 zur Diagnosecodierung verpflichtet. Wahlärzt:innen folgen ab 2026. Patient:innen steht es aber nach wie vor frei, sich von der ELGA abzumelden.

Die Gesundheitshotline 1450 wird deutlich ausgebaut und soll erste Anlaufstelle für Menschen mit Gesundheitsbeschwerden sein. Das Ziel: Ab 2026 sollen über die Hotline 1450 auch Arzttermine vereinbart werden können. In zwei Jahren sollen auch Videokonsultationen flächendeckend verfügbar sein, was Vorteile für Menschen mit eingeschränkter Mobilität oder mit möglicherweise ansteckenden Krankheiten bringt.

Menschen mit chronischen Erkrankungen sollen künftig von digitalen Gesundheitsanwendungen Unterstützung erhalten. So können zum Beispiel Diabetiker:innen am Handy, Tablet oder Computer über ihre Ernährung und Zuckerwerte Buch führen und die App kann dann Ernährungstipps liefern oder helfen, den richtigen Zeitpunkt für eine Insulin-Dosis zu wählen. Für Migräne-Patient:innen, Menschen nach einem Herzinfarkt, bei einer Ernährungsumstellung oder bei der Nikotin-Entwöhnung sind ähnliche Apps möglich.  

Die Voraussetzungen für den flächendeckenden Einsatz solcher Gesundheitsanwendungen werden ab Ende Juli erarbeitet. Erste Apps werden Patient:innen dann im Rahmen eines Pilotprojekts ab kommendem Jahr nützen können.