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Med Uni Graz: Projekt "Prone Adipositiy" untersucht Schwangerschaftsdiabetes

Das neue Forschungsprojekt "Prone Adiposity", unter der Leitung von Assoz. Prof. Priv.-Doz. Dr.rer.nat. Ursula Hiden von der Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe der Med Uni Graz, soll die weitreichenden Auswirkungen von Schwangerschaftsdiabetes auf das Adipositas-Risiko des Nachwuchses untersuchen.

Schon während der Schwangerschaft werden entscheidende Weichen für die Gesundheit des Kindes gestellt. So können verschiedenste Einflüsse in dieser frühen Phase die Anfälligkeit der heranwachsenden Kinder für bestimmte Krankheiten im späteren Leben prägen. "Die Forschung zeigt, dass Ereignisse während der Schwangerschaft die Entwicklung und Gesundheit der Nachkommen entscheidend prägen können. Metabolische Erkrankungen, Nährstoffmangel oder Stress haben direkte Auswirkungen auf die Entwicklung des ungeborenen Kindes, wobei epigenetische Veränderungen eine Schlüsselrolle spielen", schildert Ursula Hiden. Das Forschungsprojekt "Prone Adiposity" würde das Augenmerk darauf richten, wie Schwangerschaftsdiabetes die epigenetischen Muster beeinflusst und so das Risiko für Adipositas im späteren Leben des Kindes erhöhen kann.

Als endokrines Organ spielt das Fettgewebe eine wesentliche Rolle in der Regulation physiologischer Prozesse. Das Forschungsprojekt untersucht die Auswirkung von Schwangerschaftsdiabetes auf mesenchymale Stammzellen (MSC), die sich zu Adipozyten (Fettzellen) entwickeln können und im Fettgewebe, aber auch in der Nabelschnur vorkommen. Werden die MSC umprogrammiert, kann dies die Entwicklung und Funktion der daraus entstehenden Fettzellen beeinträchtigen und so zur Adipositas-Veranlagung des Kindes beitragen.

Zur Untersuchung dieser Zusammenhänge nutzt das Team um Ursula Hiden innovative Methoden. So werden MSC aus der Nabelschnur isoliert und in Adipozyten differenziert, um die Auswirkungen von Schwangerschaftsdiabetes auf ihre Zellentwicklung und Funktion zu studieren. "Die metabolische Charakterisierung von Müttern und Neugeborenen mittels der Analyse von Blutparametern und Körperfettmessungen ermöglicht uns, die Übertragung von Adipositas und Stoffwechselstörungen von der Mutter zum Kind besser zu verstehen und Ansätze zur Prävention zu entwickeln", erklärt Hiden.

Das Projekt wird vom Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF) finanziert und in Kooperation mit der Universität Wien (Ass.-Prof. Dipl.-Ing. Evelyn Rampler, Privatdoz. Bakk. PhD) und der BOKU Wien (Univ.Prof. Dipl.-Chem. Dr. Cornelia Kasper) durchgeführt. Durch die Zusammenarbeit verspricht sich das Team ein tieferes Verständnis der fetalen Programmierung und ihre langfristigen Auswirkungen auf die Gesundheit.