Hausärzt:in 01/2025
Ärzt:in Assistenz 03/2024

Erste klinische Studie mit Xenotransplantaten in den USA genehmigt

Die Food and Drug Administration (FDA) hat die erste klinische Studie mit Nieren aus genetisch modifizierten Schweinen bewilligt. 

Xenotransplantationen sind nichts neues, doch bisher funktionierten sie selten langfristig. Es hatten bereits einige Menschen, deren Erkrankungen so weit fortgeschritten waren, dass sie keine andere Überlebenschance mehr hatten (sogenannte "compassionate-use"-Empfänger) porcine Organe erhalten. Allerdings überlebten die meisten aus verschiedenen Gründen nur ein paar Monate. Das lieferte aber wichtige Erkenntnisse für weitere Versuche. Ende des Jahres soll es so weit sein und es werden sechs Patient:innen, die sich im Endstadium einer Nierenerkrankung befinden, zwischen 55 und 70 Jahre alt sind und die entweder keine Kandidat:innen für klassische Transplantationen sind, oder für die in den nächsten fünf Jahren vermutlich keine Spender:innenniere gefunden werden kann, Nieren von genetische modifizierten Schweinen implantiert. 

Dieser Versuch soll dazu führen, dass Kandidat:innen abseits des "compassionate-use" für größere Studien ausgewählt werden können. Wenn sich alle Erwartungen erfüllen, ist das Ziel für die Zukunft, eine verlässliche Versorgung mit sicheren Organen zu gewährleisten, sodass schon Tage vor einer Transplantation mit immunsuppressiven Medikamenten gestartet werden kann. Diese präemptive Therapie erhöht die Erfolgschancen drastisch. 

Herausforderungen sind neben den altbekannten Abstoßungsreaktionen und natürlich auch dem gesamten Gesundheitszustand der Studienteilnehmer:innen, z. B. das Genom der Schweine. Darin verstecken sich gerne Retroviren, die gefährlich werden könnten. Sie wurden möglichst ausgeschaltet. Außerdem wurde bereits einem Affen Schweinenieren implantiert, was zu einer exzessiven Proteinurie führte, die nicht in den Griff zu kriegen war. Es ist nicht klar, ob diese oder gar andere Effekte auch bei Menschen auftreten würden. Bis zu dieser Zukunftsvision ist es also noch ein langer Weg, aber die ersten Schritte werden vielleicht mit dieser klinischen Studie gemacht.