Hausärzt:in 10/2024

"Diagnose und Therapie aus einer Hand"

Die ÖÄK fordert die Medikamentenabgabe durch die (Haus)Ärzt:innen, weil ein aktueller Fall aus der Steiermark für Aufsehen sorgt.

Ein Risikopatient hat einen positiven COVID-Test und der Arzt bietet ihm an, das Medikament vorbeizubringen, sodass der Risikopatient nicht sich und die anderen auf dem Weg zur Apotheke gefährdet. Das kostete den Arzt insgesamt zwei Stunden und viele Telefonate, da einige Apotheken entweder geschlossen waren oder das Medikament derzeit nicht auf Lager hatten. "Gerade bei zeitkritischen Medikamenten wie Paxlovid, wo es wichtig ist, dass die Therapie so früh wie möglich beginnt, wird die Patientenfeindlichkeit unseres Systems schmerzlich klar. Solche Zustände sollte es in einem Land wie Österreich im 21. Jahrhundert nicht geben. Es ist untragbar, dass der Patient dann bis Montag warten müsste", so Dr. Dietmar Bayer, stv. Obmann der Bundeskurie niedergelassene Ärzte und Vizepräsident der steirischen Ärztekammer. Dr. Edgar Wutscher, Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer dazu: "Gerade bei Abendordinationen, wenn die Apotheken schon geschlossen haben, aber auch bei Hausbesuchen, sind Patientinnen und Patienten oft auf sich alleine gestellt, wenn sie doch so schnell wie möglich zu ihrem Medikament kommen sollten."

Dr. Johannes Steinhart, Präsident der ÖÄK, wüsste wie man so etwas vermeiden könnte: "Diese Probleme ließen sich durch Medikamentenabgabe durch Ärztin oder Arzt ganz leicht lösen. Der Patient bekommt in der Ordination sein Medikament und kann sich dann sofort seiner Genesung widmen, ohne krank in der Gegend herumfahren zu müssen und eventuell sogar viele neue Infektionsketten in Gang zu setzen."