Hausärzt:in 05/2024

Personalmangel: KAGes blickt dank zahlreicher Maßnahmen positiv in die Zukunft

Im Rahmen einer Aktionswoche von 6. bis 12. Mai, zum bevorstehenden internationalen Tag der Pflege, nutzt die Steiermärkische Krankenanstaltengesellschaft (KAGes) die Gelegenheit, innovative Projekte in der Pflege aufzuzeigen.

Der demografische Wandel stellt auch das Pflegesystem vor große Herausforderungen, so werden bis zum Jahr 2050 jährlich durchschnittlich 5.800 zusätzliche Pflegekräfte benötigt. Die KAGes Vorstände Univ.-Prof. Ing. Dr. Dr. h.c. Gerhard Stark und Mag. DDr. Ulf Drabek, MBA MSc, nutzen die KAGes-Aktionswoche zum Tag der Pflege als Gelegenheit, um das Engagement der über 9.300 Pflegekräfte in der Patient:innenversorgung hervorzuheben: "Unsere Pflegekräfte sind das Rückgrat unseres Gesundheitssystems. Ohne ihr Engagement und ihre Fachkompetenz wäre eine umfassende Patient:innenversorgung undenkbar. Die KAGes unterstützt ihre Pflegekräfte dabei, diese wertvolle Arbeit so auszuführen, dass es auch für sie lebbar und sinngebend bleibt. Dank der Verbesserungen im letzten Jahr, insbesondere eines neuen attraktiven Gehaltsschemas mit höheren Einstiegsgehältern, haben wir einen Wendepunkt erreicht. Mit mehr Eintritten als Austritten blicken wir gestärkt in eine Zukunft, in der wir die Pflege in der Steiermark nachhaltig sichern und weiterentwickeln werden."  

Für die KAGes stehen in den nächsten Jahren ein familienfreundliches Arbeitsumfeld sowie flexible Arbeitszeiten im Fokus, zum Beispiel durch den Pflege-Rufbereitschaftspool für mehr Dienstplansicherheit und der flexible Pflegekompetenzpool am LKH-Universitätsklinikum Graz, mit dem Pflegekräfte ihre Arbeitszeiten selbst bestimmen können. "Wir sind bestrebt, die Arbeitsbedingungen kontinuierlich zu verbessern und unsere Pflegekräfte in ihrem täglichen Wirken zu unterstützen. Das beginnt bei der Basis und setzt sich in der Schaffung von Entlastungsangeboten fort", erklärt Eveline Brandstätter, MSc, Direktorin für Pflege in der KAGes. Sie erläutert: "Dazu zählen u.a. der Einsatz eines Patientenservice als Unterstützungskräfte im Stationsalltag oder der Bürokratieabbau im gesamten Versorgungsprozess. Im Rahmen des Projekts Herzmobil führen speziell geschulte Pflegekräfte bei Patient:innen mit Herzinsuffizienz Hausbesuche durch. Mit dem Pilotprojekt Übergangspflege am LPZ Mürzzuschlag bietet die KAGes ein einzigartiges und spezialisiertes Versorgungsangebot. Diese Projekte tragen wesentlich zur Entlastung des stationären Bereichs bei."

Auch auf internationale Recruiting-Maßnahmen setzt die KAGes, um den Personalmangel zu beheben: Aktuell stammen 17 Pflegekräfte aus Kolumbien, 32 weitere werden noch in diesem Jahr erwartet. 13 Pflegepersonen wurden aus Tunesien für das LKH-Universitätsklinikum Graz rekrutiert, weitere 23 folgen 2024. Zudem fördert die KAGes eine fundierte Ausbildung sowie vielfältige Weiterbildungsmöglichkeiten, um für künftige Herausforderungen gewappnet zu sein. Zusätzlich zu den akademischen Studiengängen werden u.a. durch die Einführung der Pflegelehre am LKH Graz II neue Maßstäbe in der Ausbildung gesetzt.